Das Paradies ist ein Ort voller Gezwitscher, Gezirpe, Klappern, Quieken, Grunzen und Klicken, Schnattern, Krächzen, Keckern, Fiepen, Trompeten, Pfeifen, Gurren, Singen, Wiehern, Blöken und Brüllen. Willkommen in Botswana.
Der Tag beginnt früh, vor Sonnenaufgang, denn die Tiere richten sich nach der Hitze des Tages und sind am frühen Morgen aktiv. Also raus aus den Federn und auf in die zauberhafte Wasserwelt des Okavango Deltas. Der Beginn eines neuen Tages im Okavango Delta ist ein faszinierendes Schauspiel. In diesem 20.000 Quadratkilometer großen Feuchtgebiet der Kalahari Wüste leben über 400 verschiedene Vogel-, 70 Fisch-, Reptilien und Amphibien- und 120 Säugetierarten. Auch der Sonnenaufgang ist ein magisches Spektakel, bei dem die unberührte Wildnis Afrikas in ein sanftes, goldenes Licht getaucht wird. Während die ersten Strahlen die Dunkelheit vertreiben, breitet sich ein zarter Schimmer über die weiten Wasserflächen und das dichte Schilf. Der Himmel ist ein Gemälde aus Orange, Pink und Violett vor den dunklen Silhouetten der Bäume. Sehr schnell verändert sich das Licht, es wird Tag und die Farben der Landschaft werden lebendig.

Der Nebel, der über dem Wasser hängt, beginnt sich zu lichten, noch ist die feuchte Luft kühl und frisch, es ist ein Ort, der von der Schönheit der Natur und ungestörten Ruhe geprägt ist. Der Morgen beginnt mit badenden Elefantenbabies, blökenden Wasserbüffeln, Leoparden, die elegant einen Baum hinauflaufen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Das Leben hüpft, Impalas springen über Büsche, auf dem Ast eines toten Baums sitzt ein Roller und schaut gedankenvoll in den Busch, FormularbeginnFormularendeElefantenbabies spritzen sich das Wasser über den Kopf und wälzen sich im Matsch, Giraffen grasen friedlich und die Fischadler ziehen majestätisch ihre Bahnen und schnappen sich einen Frosch.


Das ist die Stunde der Tracker und Guides. Beide hängen über den Seitentüren des offenen Jeeps und suchen nach frischen Tierspuren. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber sie finden alles. Manchmal dauert es länger, aber am Ende finden wir den Leoparden. Die Tierwelt in diesem Konzessionsgebiet ist wunderbar unberührt. Es wird keine „Jagd“ auf die Tiere gemacht, wie wir es in Sri Lanka erlebt haben. Dort bildete sich schon vor Sonnenaufgang eine lange Schlange vor den Toren des Nationalparks und mit der Öffnung rasten die Fahrzeuge über die Schotterstraße, um die Kunden möglichst tief in das Gebiet zu bringen und den Vormittag optimal zu nutzen. Hier ist alles entspannt. Es herrscht wunderbare Ruhe. Noch ist Regenzeit, es ist grün. Das ist die Zeit, in der die Tierjunge zur Welt kommen. Babyelefanten und -löwenjunge werden von ihren Müttern durch die Gegend gescheucht. Es ist wie ein Besuch im Kindergarten des Buschs.


Das ist Botswana.
In Zimbabwe erwartet uns eine andere aber nicht weniger herrliche Buschlandschaft im Hwange Nationalpark. Es ist ein Paradies für Vögel und auch hier wachsen die neugeborenen Tiere geschützt auf. Die simbabwische Firma Imvelo betreibt schöne Camps und ist auch sozial aktiv. Alle Angestellte kommen aus dem Dorf in der Nachbarschaft, in dem die Firma ein kleines Krankenhaus und eine Schule unterstützt. Zimbabwe ist, nach wie vor, ein sehr armes und unterentwickeltes Land, in dem wir, Besucher, sehr freundlich und respektvoll empfangen wurden. Die medizinische Versorgung und Schulbildung in den ländlichen Regionen ist dürftig und so leistet die Firma einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung des Landes, dessen Haupteinnahmequellen neben dem Tourismus der, von den Chinesen betriebene, Kohleabbau ist. Auf der Straße von Victoria Falls nach Hwange ragen zahllose Schornsteine in den Himmel, die LKW quälen sich über die von Schlaglöchern durchzogenen Straßen. Ein ähnliches Bild wie in Laos. Auch das ist Thema der Gespräche am romantischen Lagerfeuer unter einem fantastischen Sternenhimmel, an dem man die Milchstraße mühelos erkennen kann. Es sind dankbare Tage, verzaubert von der Tierwelt des afrikanischen Buschs.
