St. Martin
Diese Insel werden wir wohl so schnell nicht vergessen. Es gibt sicher Schlimmeres, als hier 4 Wochen Zwangsaufenthalt wegen einer Ersatzteilsuche zu ertragen, dennoch hat man die Highlights bereits in kurzer Zeit erobert. Dazu gehören sicherlich die Lollos in Grand Case, dem französischen Teil der Insel. Hier findet man wunderbares Streetfood und in der Strandstraße reiht sich ein wunderbares französisches Restaurant an das nächste.
Die Besitzerin der Eisdiele kennt uns nach vier Wochen schon persönlich und wir verabschieden uns von ihr, als es dann endlich weiter geht. Der französische Teil lockt mit vielen schönen Stränden und auch die kleine Stadt Marigot hat kreative Geschäfte und herrliche Restaurants; hier kann man es schon eine Weile aushalten.
Im holländischen Teil der Insel kann man sich am Maho Beach von landenden Flugzeugen umpusten lassen, die Landebahn ist weltweit einmalig und legendär. Der blütenweiße Strand dahinter ist von Adrenalin- oder Lärm Fans stets umlagert. Einmal sollte man es gesehen haben, das reicht aber völlig. Die Hauptstadt Philippsburg ist eher eine Kreuzfahrtschiff Hochburg und die hübsche kleine Einkaufsstraße nach 18:00h wie ausgestorben, denn dann sind die Kreuzfahrttouristen weg und man kann, ohne viel Theater, einen wunderbaren Sundowner auf der Hotelterrasse eines der schönen Hotels an der Strandpromenade genießen.
Ab jetzt heißt es, kreativ sein und die Wartezeit gut zu nutzen. Wir entscheiden uns zuerst für einen Tagesausflug nach
St. Barth
Allein die etwa 2-stündige Fährfahrt ist eine echte Show. Fahren wir zur Fashion Show oder an den Strand? Das sehr interessante Publikum befindet sich jedenfalls eher auf dem Catwalk als auf dem Fähranleger und später, als wir durch die luxuriösen Geschäftsstraßen streifen, sehen wir viele Instagramtaugliche Positionen und verstehen den zuvor getriebenen Aufwand. Wir verbringen den Tag teils in der Stadt und ab Mittag im sehr französischen Gyp Sea Beach Club. Die Füße im Sand und der ermattete Körper auf der Strandliege, so lässt sich wirklich alles ertragen…
British Virigin Islands
Diese wunderschönen Inseln sind ein Traumziel für jeden Bootfahrer. Schade nur, dass unser Boot immer noch in Erwartung eines Miniersatzteils, das es einfach nicht zu uns schaffen will, im Hafen liegt. Will man dieses Traumziel sehen, muss man folglich andere Maßnahmen ergreifen und wir fliegen hin und fahren mit dem Mietwagen in das Häuschen am Strand von Long Bay auf Tortola.
Die Atmosphäre auf dieser Insel und der Ausblick auf die vielen anderen Inseln am Horizont ist beindruckend schön. Es ist sehr windig aber wir genießen die Zeit an den verschiedenen Stränden, die wir an der kurvenreichen Küstenstraße entdecken. Das Highlight aber ist der Strand „The Bath“ auf der Insel Virgin Gorda. Ungewöhnliche Steinfelsen und Formationen türmen sich aufeinander. Man kann durch sie hindurch klettern und muss zwischendurch auch einmal schwimmen. Dazwischen tauchen plötzlich kleine Buchten und Strände auf, an denen man schnorcheln kann.
Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik haben wir sehr intensiv erlebt. Wir sind mit der Dorfjugend auf „Walfang“ gegangen, denn die Wale kommen im März in die Bucht von Samaná , um ihre Jungen zu gebären. Unser kleines Hotel liegt in Las Galeras auf der anderen Seite der Halbinsel und auch von hier kann man mit kleinen Booten aufs Meer fahren, in der Hoffnung, Mutter und Kind zu betrachten. Trotz einer wilden Verfolgungsjagd durch die Wellen gelingt das leider nicht, sondern ist nur in der gesitteteren Version am nächsten Tag in einem größeren Katamaran erfolgreich. Hier sehen wir sie aus der Ferne. Einige liegen auf der Seite und strecken eine Flosse aus dem Wasser, fast als würden sie winken, andere springen putzmunter durch die Wellen. Der Norden der Halbinselrepublik ist sehr schön, wie z.B. die Playa Grande in Cabrera, wo man unter Bäumen am Strand herrlichen frisch zubereiteten Fisch und Lobster zu sehr zivilen Preisen genießen kann. Neben dem trubeligen Las Terrenas mit vielen Hotels, Clubs und den üblichen All-inclusive Touristenattraktionen befindet sich unser kleines, romantisches Hotel direkt „um die Ecke“ an einem kilometerlangen, völlig unberührten Strand. An fast allen Strandgrundstücke steht ein „se vende“ Verkaufsschild, sehr lange wird es nicht so einsam bleiben.
Danach hatten wir die Idee durch die Berge in den Süden der Insel zu fahren. Leider sind wir auf dieser Tour mitten in einen Sozialstreik und Unruhen hineingefahren, was sich nicht positiv auf den Entdeckermut ausgewirkt hat. Zu allem Überfluss kam es dann auch noch schuldlos zu einem Unfall, der zur Folge hatte, dass das Auto fahruntüchtig war. Das halbe Dorf war zur Stelle und wir fühlten uns wie in einer Szene aus „Der zerbrochene Krug. Irgendwann kam ein Motorradpolizist, der die Szene gelassen musterte und meinte, wir sollten morgen aufs Revier kommen, um die Sache zu klären.
Mittlerweile war es dunkel und kein Hotel weit und breit. Ein freundlicher Dorfbewohner setzte uns dann schließlich in einem Stundenhotel ab, einer Cabaña, ein, in der Dominikanischen Republik, beliebter Ort für gewissen Stunden. Es klingt leider viel romantischer als es in Wirklichkeit ist! So viele Kunden, die eine ganze Nacht bleiben, gibt es hier wohl auch nicht, denn unsere Anwesenheit löst Überraschung aus. Am nächsten Tag ist die Welt wieder einigermaßen in Ordnung, denn der Polizeibesuch ist positiv und wir bekommen unseren Bericht. Mit dem Abschleppwagen fahren wir dann quer über die Insel bis zum Flughafen, wo wir ein neues Fahrzeug bekommen und in den Süden bis zur Grenze von Haiti fahren.
Der Norden, mit seinem üppigen Grün, den schneeweißen Stränden und Wasserfällen ist lohnenswert aber auch im Süden haben wir ein Hotel, mitten im Regenwald, entdeckt, zu dem wir mit einem Safarifahrzeug gekarrt werden. Überall um uns herum sind kleine Wasserfälle, in den angelegten Steinbecken kann man sich abkühlen. Das ehemalige private Anwesen wurde in ein kleines Hotel umgewandelt, das auch ein wunderschönes Baumhaus hat. Nach Hitze und Staub auf der Hauptstraße ist das eine wunderbare Abkühlung.
Dann fährt man stundenlang durch einsame Landschaften bis zum Hotel Clamping Cuevas de las Águilas das mit Zelten am Strand lockt. Die Anlage ist schön, der Strand auch, aber die ewig weite Anreise hat sich dafür nicht gelohnt. Noch ist die Gegend sehr ursprünglich und naturbelassen, das wird sich aber nach dem Willen der Regierung bald ändern und der Tourismus wird im Süden Einzug halten. Allein an diesem Strand werden 10 ! neue Hotels gebaut werden. Wenn dann noch ein Flughafen dazukommt ist es bald ein Abklatsch Punta Canas. Die Fahrt hierher ist sehr lang aber der Versuch macht klug und so haben wir das Gefühl, die Dominikanische Republik wirklich gründlich kennen gelernt zu haben.