Die erste Land Sichtung nach erfolgreicher Atlantiküberquerung: ein wunderbarer Anblick. Ankommen und erstmal durchatmen, das ist ein herrliches Gefühl. Ein wenig fühlt sich das an, als hätte man eine Prüfung erfolgreich bestandenen. Letztlich ist es wohl auch so.
Fernando de Noronha ist ein kleines (die Insel ist winzig) Geschenk des Himmels, mit Traumstränden, unberührter und geschützter Natur, tollen Sunset Locations, sehr gutem Essen und das Beste: mit großen Delphinschwärmen, die ab und zu in Schwärmen den Hafen besuchen und um die Boote herumschwimmen. Gelegentlich gibt es eine kleine Showeinlage. Natürlich gehören auch die anderen Meeresbewohner wie Tigerhaie, Wasserschlagen, Moränen und Stachelrochen zum Repertoire. Es herrscht allgemeine Zurückhaltung, was das spontane „von Bord springen“ und „ums Boot schwimmen“ angeht. Mit dem Strandbuggy geht es stattdessen zu wunderschönen Stränden. Die Brandung ist natürlich nicht jedermanns Sache. Surfen für die Profis, Wellenspringen für die weniger Mutigen.
Traumtage, die viel zu schnell vergehen. Aber der Norden Brasiliens will erobert werden. Also verlassen wir das Paradies schweren Herzens in Richtung Jericoacoara.
Jericoacoara
Hier wartet die nächste Überraschung auf uns. Es gibt keine Straßen, sondern nur Sandwege. Ein Barefoot Paradies. Ein lokales Fischerboot holt uns am Boot ab und steuert uns durch hohe Wellen an Land. Während des Check-ins bildet sich am Boden eine Pfütze, man könnte uns auch als klatschnass, bezeichnen was die Dame hinter der Rezeption völlig ungerührt zur Kenntnis nimmt. Handtuch? Fehlanzeige! Jericoacoara und die vielen Orte entlang der Küste bis nach Sao Luis sind Kitesurfer Paradiese. Wir haben eine Tour organisiert, die uns in 4 Tagen bis nach Sao Luis bringt. Wir fahren über Strände und Dünen, bis wir unsere erste Station, Barra Grande, erreicht haben. Hier gibt es nur eine Sandstraße durch den Ort, wenige Hotels und Restaurants. Ab und zu galoppiert ein Pferd durch den Ort.
Unser nächstes Ziel heißt Atins.
Irgendwo haben wir im Internet eine Beschreibung gefunden, die besagt: „Wenn man einmal das Gefühl haben möchte, am Ende der Welt angekommen zu sein, dann sollte man hier eine Nacht verbringen“. Das klingt doch wirklich verlockend, oder? Das wollen wir unbedingt erleben und kommen nach mehreren Strandralleys und einer weiteren Flussüberquerung am Abend an. Die Beschreibung von Atins ist absolut korrekt. Und wie fühlt sich ein „Ende-der-Welt-Gefühl“ an? Es ist kein Gefühl von Einsamkeit oder Langeweile, sondern von Ruhe und Gelassenheit. Auch am Ende der Welt gibt es Alltag und Routine für die Menschen, die hier leben. Wir dürfen als Gäste an dieser besonderen Atmosphäre teilhaben. Am nächsten Tag kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn wir sehen weiße Sanddünen und Süßwasser Lagunen, soweit das Auge reicht. Überwältigend und beeindruckend.
„Wenn man einmal das Gefühl haben möchte, am Ende der Welt angekommen zu sein, dann sollte man hier eine Nacht verbringen“
Nach der Einsamkeit der Wüste, finden wir in Sao Luis eine sehr quirlige Stadt vor. Unser Hotel oder besser Hostel, Casa Lavinia entpuppt sich als Glücksgriff, denn wir sind die einzigen Gäste in dieser historischen, ehemaligen Privatvilla. Dieses individuell gestaltete und sehr liebevoll geführte Haus, ist eine kleine Oase inmitten der trubeligen Altstadt. Nach einer kurzen Atempause geht es weiter nach Manaus.
Bei Antonios Amazonas Adventure Tours haben wir ein Regenwald Abenteuer gebucht. Er verspricht ein authentisches Erlebnis…