Reise um die Welt, Teil 17

Wir sind in der Mitte von Nirgendwo. Fakarava ist eine flache, langgezogene Insel in der Lagune eines großen Atolls. Die Infrastruktur ist hier besser, man merkt es gleich beim Ankern.

Viele Segelboote haben hier nach zwei Tagen Meeres Rock´n Roll Schutz gesucht. Auch kommt wöchentlich mittwochs das Versorgungsschiff. Die drei lokalen Lebensmittelgeschäfte sind dann innerhalb weniger Stunden leer gekauft.

Die „boat people Gesellschaft“ hat sich, heuschreckengleich, auf alles Frische gestürzt. Hoffentlich gibt es noch ein Hinterzimmer, wo Vorräte für die lokale Bevölkerung gebunkert werden. Die wenigen Restaurants, die es hier gibt, haben sehr interessante und individuelle Öffnungszeiten. Man verliert leicht den Überblick, aber es gelingt dann doch, an einem Mittag, nicht vor verschlossener Türe zu stehen. Das Essen ist frisch und gut zubereitet, es weht ein leichter warmer Wind durch den, von einem hohen Strohdach überspannten, Raum. Die Insel vermittelt Gemütlichkeit. Alles geht seinen ruhigen Gang.

Fakarava
Fakarava

Wir erleben einen spektakulären Tauchgang. Hunderte von Riffhaien um schwimmen uns; in der Ferne tauchen zwei prächtige Manta Rochen auf, die auf Augenhöhe, gelassen und elegant an uns vorbei schweben. Zum Staunen und Augen reiben. Auch der Drift über das Riff ist ein besonders Erlebnis. Ziemlich rasant wird man über die Korallen getrieben und kann nicht nur die Schönheit der Korallen bewundern, sondern auch den Fischen tief in die Augen schauen. Nach soviel Erlebnis und Schönheit braucht man eine Pause. Ruhe finden ist hier wirklich kein Problem. Außer einiger Segelboote bewegt sich auf dieser Insel wenig.

Rangiroa

Der Wind legt sich langsam und wir machen uns auf den Weg nach Rangiroa. Die Insel ist bekannt dafür, mit Delfinen tauchen zu können und soll sehr schön sein. Die Einfahrt durch die Passage in das Atoll ist mit Sicherheit das Spektakulärste, was ich, technisch gesehen, mit dem Boot bisher erlebt habe. Der Einfahrt ist nur sieben Meter breit und die stehende Welle, die durch die Strömung aus dem Atoll entsteht, lässt das Boot auf den Wellen tanzen. In den Wellen springen die Delfine hoch, es ist unglaublich.

Die Besucher des kleinen Kaffees in der Einfahrt haben auf ihrer Terrasse ein tolles Erlebnis und sind völlig begeistert. Auch das Tauchen, während der nächsten Tage, ist eindrucksvoll. Die Delfine toben unter Wasser durch den Kanal und schauen sich die Taucher gerne auch etwas näher an. Rangiroa ist bekannt und hat entsprechend mehr Infrastruktur, das bedeutet zum Beispiel, dass es Tomaten und andere, bisher nicht aufzutreibende, Lebensmittel gibt. Aber wir sind ja immer noch in Frankreich, die Versorgung war nie wirklich ernsthaft gefährdet. Eine andere Attraktion ist die „blaue Lagune“, die, mit ihrer verführerischen Farbe, echte Südsee Träume wahr werden lässt.

Blaue Lagune, Rangiroa
Blaue Lagune, Rangiroa

Tikehau

Unsere letzte Station im Tuamoto-Atoll ist die Insel Tikehau. Wir haben schon gehört: hier gibt es Mantas und auch Hammer- und Tigerhaie. Die würden wir zu gerne einmal unter Wasser beobachten.

Tikehau
Tikehau

Mantas können wir dann sogar beim Schnorcheln sehen und ein Hammerhai ergreift die Flucht, nachdem sich unsere Wege gekreuzt haben. Nur der Tigerhai bleibt in seinem Versteck. Verglichen mit Rangiroa ist Tikehau eine Robinson Crusoe Insel. Es gibt quasi nichts.

Wir lernen unseren Dive Guide Lionel näher kennen. Wie lebt es sich auf einer solchen Insel? Tauchen und Fischen sind die beiden Hauptbeschäftigungen. Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang und dem Krähen der vielen Hähne auf der Insel und endet, nicht ganz, aber fast, mit dem Sonnenuntergang, denn Sonne und Wind machen müde, und der Abend wird selten lang. So vergeht die Zeit, die es doch eigentlich nicht gibt. Er ist zufrieden mit seinem Leben. Es gibt genug zu tun, das kleine Tauchboot ist jeden Tag voll, er lernt immer wieder Menschen aus aller Welt kennen. Er hat gute Einkünfte, die er hier nicht ausgeben kann. Manchmal fehlen ihm die sozialen Beziehungen, die Inselgemeinschaft ist klein und schwindet. Wenn ihm dann der blaue Himmel auf den Kopf fällt, kann er für wenig Geld einmal nach Tahiti fliegen und Stadtluft schnuppern. So lebt es sich im französisch polynesischen Paradies.

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